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29.
Apr
trumedia GmbH Insights - JvM Spree erhält Auszeichnung

JvM Spree erhält Auszeichnung

Markenentwicklung ist ein aufwendiger Prozess, eine Mischung aus Strategie, Kreativität und Handwerk. Sie dauert mehrere Monate, ist komplett individuell auf einen Kunden bzw. die Brand zugeschnitten und somit (eigentlich) auf keine andere Marke übertrag- oder adaptierbar.
Dass das offenbar hin und wieder doch passiert, zeigt der aktuelle Marken-Relaunch der Postbank, welcher in Zusammenarbeit mit Jung von Matt Spree entwickelt und aufmerksamkeitsstark ausgerollt wurde. Dabei weisen überraschend viele Markenkernelemente, u.a. Brand-Claim und Kampagnen-Motto, deutliche Ähnlichkeiten zu dem bereits 2019 von trumedia realisierten neuen Markenauftritt der PSD Bank München auf.

Im Gespräch erzählt unser CEO und Gründer Marco Trutter, warum und wie das Projekt-Team 2019 den Marken-Relaunch der PSD Bank München strategisch angegangenen ist, wie er sich fühlte, als er den neuen Markenauftritt der Postbank gesehen hat, und was es mit dem „trumedia Brand-Bug“ auf sich hat.

trumedia: Wir haben in den letzten Jahren zahlreiche Brand Building-Projekte realisiert. Was war damals bei der PSD Bank München das besondere an der Aufgabe?

M. Trutter: Die PSD Bank München ist eine klassische, sehr erfolgreiche Direktbank für Privatkunden mit genossenschaftlichem Background. Die Herausforderung 2018 bestand darin, mit Fingerspitzengefühl die Markenkommunikation so neu auszurichten, dass die PSD Bank München ohne Streuverluste über alle Kanäle hinweg ihre Botschaften zielgerichtet und nachhaltig im Relevant-Set der Bestands- sowie jüngeren potenziellen Neukunden verankern kann.

trumedia: Worauf lag der Fokus?

M. Trutter: Unser Hauptaugenmerk lag unter anderem auf der Entwicklung eines nachhaltig wirkungsvollen Brand-Claims, da der alte einfach an Kraft verloren hat und austauschbar geworden ist. Also heißt es seit 2019: „Die Bank passt zu mir“. Dieser Marken-Claim ist integrativ, persönlich und zeitlos. Er wirkt wie ein Statement, mit dem sich der Kunde zur PSD Bank bekennt. Er ist unique, bringt die Leistung der PSD Bank auf den Punkt, ist unverwechselbar und bleibt im Kopf. Darüber hinaus besetzt er das Thema nachhaltig, so dass zukünftig keine Bank mehr so gut zum Kunden „passt“ wie eben die PSD.
 
trumedia: Im Zuge des PSD Marken-Relaunches wurde der neue Brand-Claim im Mai 2019 mit einer cross-medialen Kampagne inszeniert und medienwirksam mit dem Aufhänger „PASST.“ ausgerollt. Wie sah Deine Reaktion aus, als Du kürzlich den neuen Markenauftritt der Postbank gesehen hast?

M. Trutter: Ganz ehrlich? Ich war erstaunt. Ganz besonders überrascht war ich von deren „neuen“ Claim „diePASSTBANK“ sowie deren Kampagnen-Motto „Passt*“, da dies die Vermutung sehr nahelegt, dass unser Kunde, die PSD Bank München, und wir als trumedia anscheinend auch im fernen Berlin wahrgenommen werden.
 
trumedia: In anderen Worten, Du fühlst Dich geehrt, dass sich eine der größten und erfolgreichsten Kreativ-Schmieden Deutschlands möglicherweise Inspiration im beschaulichen Augsburg gesucht hat?
 
M. Trutter: Das Ganze kann auch einfach purer Zufall sein. Es geht ja letztendlich auch nicht um mich oder die trumedia, sondern in erster Linie um die Brand-DNA der PSD Bank München, die nicht verwässert werden darf. Egal ob Jung von Matt, Serviceplan oder trumedia – jede Agentur hat das Ziel, einzigartige, wirkungsvolle und nachhaltige Markenkommunikation für seine Kunden zu entwickeln und umzusetzen. Dabei gelten natürlich auch gewisse Spielregeln, an die sich, völlig unabhängig von Größe und Umsatz, alle halten sollten. Und in diesem Zusammenhang möchte ich dem geschätzten Jung von Matt Spree-Team zurufen, dass ihre „Version“ unseres Marken-Relaunches für die PSD Bank München recht gut gelungen ist – da konnten wir ihnen offensichtlich eine gute Vorlage liefern. Trotzdem stehen wir zu 100% hinter unserer Kampagne und finden die natürlich auch – „passender“.
 
trumedia: Eure flankierende Launch-Kampagne zum neuen PSD Bank München Markenauftritt wurde im Oktober 2019 sogar noch prominent ausgezeichnet.
 
M. Trutter: Wir haben uns natürlich sehr gefreut, dass unser „Original“ der Jury der Fox Awards 2019 außerordentlich gut gefallen hat, so dass wir gleich zwei Preise für unsere „Passt-Kampagne“ abgeräumt haben – einmal für „außergewöhnliche Kampagnenstrategie und Performance“ und als „inspirierendes Beispiel visueller Konzeption“.
 
trumedia: Wie wird die Reaktion nun auf den neuen Postbank-Markenauftritt konkret aussehen?
 
M. Trutter: Wir sind ja kreativ hier in der Fuggerstadt und haben bereits eine entsprechend passende Antwort auf den Weg gebracht. Neben einem offenen Brief haben wir Jung von Matt Spree, als Zeichen unserer Anerkennung, den von uns ins Leben gerufenen „trumedia Brand-Bug“ zugeschickt. Wir verleihen diesen Award in Form eines fiktiven Käfers*, der mit seinem Rüssel im übertragenen Sinne Ideen und kreative Konzepte aufsaugt. Vielleicht findet sich dafür ein hübscher Platz in Berlin-Kreuzberg.
 
trumedia: Sicherlich eine außergewöhnliche Geste. Gibt es gar keine „bad vibes“?
 
M. Trutter: Wir nehmen das sportlich und sehen es vor allem als „Adelung“ unserer Arbeit. Ein bisschen mehr Hingabe bei der Mitbewerber-Recherche wäre grundsätzlich aber natürlich schon wünschens- und empfehlenswert, wenn man als Agentur in die Konzeption startet. Wir bei trumedia legen da jedenfalls sehr großen Wert drauf. Da ist bei den Kolleg*innen aus Berlin-Kreuzberg der „Blick über den Tellerrand“ anscheinend nicht ganz bis Bayerisch-Schwaben gerichtet worden. Aber dass im Zweifel nicht immer unbedingt Goliath die besseren Karten beziehungsweise Ideen hat, sondern es sich durchaus lohnt, auch David im Auge zu behalten, sollte spätestens jetzt hoffentlich auch in Berlin angekommen sein.
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